Bye bye Deutschland!

Halli Hallo aus Odessa!

 

Es ist jetzt schon eine kleine Weile her, dass wir hier angekommen sind und ich habe noch gar nicht von unserer Ankunft berichtet.

 

Also, fangen wir am Anfang meiner großen Reise ins bisher Unbekannte an. Es ist der 29. August 2018 klingelte früh 3:30 Uhr mein Wecker (mal wieder seit langem). Nach einer Nacht mit wenig Schlaf soll es jetzt ja losgehen. Auf nach Odessa, in mein Abenteuer.

 

Es folgten 2h Fahrt nach Leipzig zum Flughafen, vorbei an all dem Bekannten, das ich jetzt hinter mir lassen sollte, all das was mich die letzten 18 Jahre begleitet hatte. Es war schon komisch früh am Morgen durch die noch verschlafene wohl vertraute Gegend zu fahren und sich an vieles zurück zuerinnern und zu wissen man wird das alles für ein ganzes Jahr nicht sehen und auch die Leute nicht, mit denen man seine Zeit verbracht hat. Von vielen hatte ich schon Abschied genommen und es war nur noch ein Teil meiner Familie von denen ich mich verabschieden musste.

 

Auf dem Weg zum Flughafen wurde mir nun endlich bewusst: dass ich das alles hinter mir lassen werde. Klar, schon vorher gab es Momente, an denen ich gemerkt habe, dass es bald los geht, aber trotzdem war mir das nie so extrem bewusst, wie in diesem Moment, in dem ich wirklich angespannt war.

 

Und dann war es so weit: Wir waren am Flughafen angekommen. Weiter ging es voll bepackt Richtung Check-in und Gepäckabgabe und dann war es nich knapp eine Stunde, die mich von meinem ersten Flug trennen sollte. Mit meinem Gepäck war zum Glück alles in Ordnung, womit mir ein großer Stein vom Herzen viel. Dann noch ein kurzer Abschied vom Rest meiner Familie, die Passkontrolle und bald darauf saß  ich am Gate und dann im Flugzeug nach Wien.

 

Wieso nach Wien werdet ihr euch jetzt sicher fragen. Nun ja, ich musste in Wien umsteigen und habe dort  dann auch Nico getroffen. Doch erst mal war ich allein und ich hatte genügend Zeit und Ruhe über alles nachzudenken. Über das was war, in den letzten Tagen, Wochen und Monaten und über das, was mich erwarten würde.

 

Wie werden die Leute sein? Einige von ihnen hätte ich ja schon gesehen, als wir beim Freundestag waren, der alle zwei Jahre stattfindet, wenn ein Teil der Kinder mit den Mitarbeitern in Deutschland ist, aber da war ich nur eine der vielen Besucher und fast niemand ahnte oder wusste, dass ich mit ihnen das nächste Jahr verbringen werde. In wenigen Tagen würde ich sie alle mehr oder weniger kennen und sie mich. So langsam wurde ich dann richtig aufgeregt

.

Und doch war es irgendwie auch ein Aufatmen, weil es soweit war und alles mehr oder weniger "fertig"war. All die Dinge, über die ich mir in dem letzten Tagen Gedanken machen musste, waren mehr oder weniger erledigt und wenn nicht, im Flugzeug konnte ich eh nix ändern. Das einzige was ich ''machen'' konnte, war mich zurück zu lehnen, die Welt von oben betrachten und warten, auf das was kommt.

 

In Wien verlief dann zum Glück alles wie es geplant. Nico traf ich auf dem Weg zum Flugzeug mit einem Haufen Klamotten über seinem Arm und ich habe mich dann doch gefragt, ob ich nicht zu wenig eingepackt hab'. Er hatte gefühlt doppelt so viel eingepackt wie ich und das obwohl ich das Mädchen bin und doch eigentlich die Mädels immer zu viel mitnehmen.

 

Naja, noch trennten uns viele viele Kilometer von unserem neuen zukünftigen Zuhause und ein weiterer Flug, doch der verging dann auch ganz schnell mit viel Spaß und in purer Aufregung.  Das Team "Ukraine" war nun endgültig auf der Zielgeraden.

 

Dann war es soweit: Nachdem nocheinmal unsere Pässe kontrolliert wurden und wir unser Gepäck abgeholt haben, hat uns Oxana am Flughafen abgeholt und zum Hostel gebracht, in dem wir die nächsten zwei Tage untergebracht waren.  Auf dem Weg dahin erlebten wir unseren ersten Stau (und es war auch nicht der letzte), trotz drei Spuren pro Fahrbahnseite.

 

Am Nachmittag ging es bei über 30°C dann auch gleich los mit der Stadtbesichtigung. Oxana hat uns so ziemlich alle großen Sehenswürdigkeiten der Innenstadt gezeigt, wie das Opernhaus oder die große Treppe, die immer als die fast einzigen Sehenswürdigkeiten kommen, wenn man 'Odessa' googelt. Außerdem haben wir unsere neuen SIM - Karten bekommen, mit einem in Deutschland unvorstellbaren Tarif und zum ersten Mal typisch ukrainische Suppen probiert.

 

Oxana spricht glücklicher Weise deutsch, so dass wir an unserem ersten Tag noch nicht wirklich auf unser Russisch angewiesen waren. Aber natürlich haben wir schon versucht das anzuwenden, was wir können und zum Beispiel versucht Eis auf russisch zu bestellen, nachdem wir nach einer gefühlten Ewigkeit herausgefunden haben, was was ist. 

 

Am Abend haben wir noch die Innenstadt bei Nacht bewundert. Vieles ist beleuchtet und auf der Derebasewskaja, der Nummer eins unter den Straßen in Odessa, wenn man das so sagen kann, sind viele Schausteller und an jeder Ecke hört man andere Musik. Es ist wirklich wunderschön.

 

Außerdem hatten wir dann, als wir wieder im Hostel waren, Zeit all die Briefe und das was uns unsere Verwandten und Freunde mitgegeben haben, zu lesen.  

 

Letztendlich sind wir dann mehr oder weniger mit vielen neuen Eindrücken, müden Füßen und einer großen Vorfreude auf das, was kommt und Bett gefallen. Es war ein langer und erlebnisreicher Tag. 

 

So das war's erst mal wieder von mir...

Eure Mirjam

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0